Die FDP hat sich im Stadtrat für vier verkaufsoffene Sonntage für das 2017 eingesetzt und gegen einen Änderungsantrag der CDU gestimmt. Diese wollte, dass die Geschäfte am Sonntag in der DOK-Film Woche geschlossen bleiben.
Stadtrat Morlok verwies darauf, dass die Sonntagsöffnung in unseren Nachbarstaaten großzügiger gehandhabt wird, man könne also nicht von einer europäischen Tradition sprechen. Auch den Verweis auf christliche Werte ließ Morlok mit Blick auf Polen nicht gelten. Morlok: “Im katholischen Polen ist ein weit größerer Teil der Bevölkerung Kirchenmitglied als in Sachsen und dort sind die Geschäft sonntags offen”.
Verkaufsoffene Sonntage sind für den Einzelhandel in Leipzig wichtig. Auch viele Arbeitnehmer entscheiden sich bewusst für die Sonntagsarbeit, so Morlok. Gründe dafür sind der Freizeitausgleich aber auch die zusätzliche Vergütung.
Morlok verwahrte sich entschieden gegen den Erpressungsversuch der CDU. Diese hatte angekündigt, im Falle einer Ablehnung ihres Antrag gar keine Sonntagsöffnung zulassen zu wollen. “Dass der Kompromiss zwischen drei und vier verkaufsoffenen Sonntagen null sein soll, kann ich mir nicht erklären.” Er appellierte an seine Stadtratskollegen, sich von der CDU nicht verunsichern zu lassen. Dieser Appell hatte Erfolg. Denkbar knapp mit 30 Ja-Stimmen bei 29 Nein-Stimmen beschloss der Stadtrat die vier verkaufsoffenen Sonntage, nachdem zuvor der Änderungsantrag der CDU abgelehnt wurde.