Zur Umwidmung zweier PKW-Spuren in Radwege vor dem Hauptbahnhof erklärt unser stellvertretender Vorsitzender Robert Hesse:
„Bürgermeister Dienberg zeigt mit dieser Anordnung, dass es ihm nicht um den Radverkehr geht, sondern um möglichst viele Schikanen für Leipzigs Autofahrer. Würde es um Lösungen für Radfahrer gehen, hätte man schon längst die vorhandene Radspur vor dem Hauptbahnhof ertüchtigen und baulich sichern können. Würde es um Lösungen für Radverkehr gehen, wäre notfalls auch eine PKW-Spur ausreichend. Selbst die bräuchte es nach unserer Auffassung aber nicht, die Ertüchtigung der vorhandenen Radwege innerhalb und außerhalb des Rings wäre deutlich sinnvoller. Aber darum geht es Herrn Dienberg ja nicht. Die Mobilität der Menschen am Stadtrand ist ihm offenbar egal, sonst würde er sich dort um Fußwege, Radwege, Ladeinfrastruktur, ÖPNV-Angebote und ordentliche Straßen kümmern. Burkhard Jung muss seinen irrlichternden Dezernenten endlich an die Leine nehmen.
Und es ist schon erstaunlich, was Diensbergs Dezernat so alles hinbekommt, wenn er es möchte. Andere Dinge, mit denen er vom Stadtrat beauftragt wurde, liegen Monate und Jahre ohne Fortschritt auf Eis, aber grüne Farbe auf die Straße pinseln geht ganz schnell. Leipzig braucht dringend bessere Radinfrastruktur, aber ohne Schikane für Autofahrer. Mit Dienbergs Vorgehen bringt man die Bevölkerung gegen sich auf.“
Per verkehrsrechtlicher Anordnung und damit ohne Befassung des Stadtrates hatte der für Verkehr verantwortliche Bürgermeister Thomas Dienberg entschieden, von den derzeit vier KFZ-Spuren vor dem Hauptbahnhof gleich zwei zu sperren und zu Radwegen umzuwidmen. Dadurch wird der derzeit dort fließende Verkehr absehbar für erhebliche Staus sorgen. Gleichzeitig wird abseits des Rings nichts für bessere Radwege getan. Stadt dessen gibt es in Leipzig Gegenden, in denen vermeintlich sichere Schulwege noch nicht mal einen Fußweg haben, geschweige denn einen Radweg. Hier wird mit falschen Prioritäten agiert. Wenn das Ziel von Bürgermeister Dienberg die Verprellung der Autofahrer und Unternehmer ist, dann hat er sein Zeil erreicht. Das ist reine Symbolpolitik.