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Leipziger Innenstadt für Handel und Gastronomie attraktiver gestalten

    Die Insolvenz von der Peek & Cloppenburg KG (Düsseldorf) im Schutzschirmverfahren sowie die Schließung von Leipzigs Galeria-Warenhaus haben zuletzt für große Aufmerksamkeit gesorgt und regen Diskussionen für die Zukunft des Innenstadthandels an.

    Die Schließung des Warenhauses kann vielfältige Gründe haben. Letztlich folgen Betrieb oder Schließung wirtschaftlichen Zielen der Betreiber, die nicht zwangsläufig nur mit der Profitabilität des Stadtortes zusammenhängen, so bitter das für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist. Eine weitere Unterstützung des bereits mehrfach staatlich subventionierten Unternehmens mit Steuergeld lehnen die Freien Demokraten ab.

    Peter Jess, stv. Vorsitzender der Freien Demokraten in Leipzig sagte: „Der Blick zurück bringt gar nichts. Innenstädte sind nur dann belebt, wenn es für genügend Menschen zu vielen Tageszeiten gute Gründe gibt, die Innenstadt zu besuchen, und ihnen das auch leicht gemacht wird. Tatsächlich erleben wir seit Jahren, dass es für die Menschen vom Stadtrand schwieriger gemacht wird, in die City zu kommen. Die Stadt reduziert PKW-Stellplätze in Größenordnung und sorgt für Staus auf dem Ring ohne vorher das entsprechende ÖPNV-Angebot zu schaffen. Das ist von der Ratsmehrheit offenbar gewollt, an den Folgen sollen dann aber andere schuld sein.“

    Die Leipziger Innenstadt wandelt sich seit 1000 Jahren, das erkennt man schon an den Straßennamen wie etwa beim Böttchergässchen. Die Begleitung des Wandels und nicht die Vorgabe eines bestimmten Ziels ist die Aufgabe von Politik und Stadtplanung. Die großen gesellschaftlichen Entwicklungen wird der Leipziger Stadtrat nicht aufhalten. Er muss vielmehr bestmögliche Bedingungen für Handel, Gastronomie, Events und alle anderen denkbaren Attraktionen in der City sorgen. Dass seitens der Stadt die beiden zentralen großen Entwicklungsprojekte Leuschnerplatz und Matthäikirchhof im Wesentlichen für den Öffentlichen Dienst reserviert werden, spricht für sich. Der FDP-Gewerbeflächenexperte Daniel Mark erläutert die liberalen Forderungen: „Es wäre gut für alle Händler und Lokale in der City, wenn es bspw. mehr verkaufsoffene Sonntage gäbe. Nur Unternehmen, die Umsatz machen, können Mitarbeiter und Mieten bezahlen. Ein Blick in andere Städte zeigt deutlich: Der Handel insgesamt kann ohne die Innenstädte, die Innenstädte können nicht ohne den stationären Handel. Hier besteht aus unserer Sicht gerade in Leipzig Nachholbedarf.“

    Die Leipziger Innenstadt steht grundsätzlich besser da als viele andere, ausruhen darf sich die Stadt darauf allerdings nicht. Das Festhalten am sonntäglichen Ladenschluss ist zudem ein Argument für das Einkaufen via Internet vom heimischen Sofa aus. Vertrauen in die Ideen und die Innovationskraft der Gewerbetreibenden stünde vielen politischen Akteuren gut zu Gesicht, tatsächlich erlebt man das Gegenteil.