Leipzig braucht keine dreistellige Zahl stadteigener Unternehmen. Überall dort, wo es private Anbieter und Wettbewerb gibt, soll die Stadt nicht mit eigenen Unternehmen am Markt präsent sein. Versicherungsbüros, Hausmeisterdienste und IT-Firmen gibt es auch ohne städtische Betriebe mehr als genug. Erst recht braucht es keine Firmenbeteiligungen in Polen. Für uns gilt: Jede Wirtschaftsaktivität der Stadt und ihrer Unternehmen birgt ein Risiko. Nur tragen dieses Risiko hier nicht die Unternehmer, die das mit dem nötigen Wissen gut abschätzen können und sich auch dagegen absichern, sondern alle Leipziger! Die Zahl der kommunalen Beteiligungen wollen wir deutlich verkleinern. Dabei ist für uns die Gewährleistung der Daseinsvorsorge der Maßstab – leistungsstark, schlank und effizient. Wir können dick und satt von Schulden erdrückt werden oder wir können abspecken, um uns endlich wieder flink bewegen zu können. Veräußerungserlöse von Unternehmen, die nicht der Daseinsvorsorge sondern nur der Gewinnerzielung dienen, dürfen nicht zur Deckung von Betriebsausgaben der Stadt verwendet werden, sondern ausschließlich zur Schuldentilgung sowie für echte Investitionen – bspw. zum Bau von Schulen und Kitas.

Die bei der Stadt verbleibenden Unternehmen müssen professionell geführt werden. Hierzu sollen Vorstandsposten stets öffentlich ausgeschrieben werden. Den Umbau der Leipziger Gruppe (LVV mit Tochterunternehmen Stadtwerke, Wasserwerke und Verkehrsbetriebe) zu einer gemeinsam gemanagten Unternehmensgruppe begrüßen wir. Dennoch gilt auch hier: Das Ziel heißt effiziente Daseinsvorsorge und nicht Gewinnmaximierung.